Verkehrssicherheitsstrategie 2020 und Unfallgeschehen in Südaustralien
Auch Südaustralien hat die „Vision Zero“ als Leitmotivation für seine Verkehrssicherheitsarbeit übernommen: „Towards Zero Togehter“ lautet der Titel des aktuellen Programms. Im Bundesstaat mit der Metropolregion Adelaide leben etwa 1,7 Millionen Einwohner. Bis 2020 soll hier die Zahl der Verkehrstoten pro Jahr nicht mehr als 80 (4,5 je 100.000 Einwohner) und die Zahl der Schwerverletzten maximal 800 (45 je 100.000 Einwohner) betragen.
In der Broschüre der südaustralischen Verkehrssicherheitsstrategie 2020 sind die Entwicklungen der jährlichen Zahlen von bei Verkehrsunfällen Getöteten und Schwerverletzten für den Zeitraum von 1981 bis 2010 veröffentlicht. Um Schwankungen der absolut recht kleinen Zahlen auszugleichen, werden bei Bewertungen von Veränderungen jeweils drei Jahre zusammengefasst. 1981 bis 1983 kamen im Mittel 252 Verkehrsunfallopfer ums Leben und es wurden 3.104 Schwerverletzte registriert. In der Periode von 2008 bis 2010 waren es durchschnittlich 112 Getötete und 1.126 Schwerverletzte. Damit sank in 30 Jahren die Zahl der Getöteten um 56 Prozent und die Zahl der Schwerverletzten um 64 Prozent. Weitere Senkungen der absoluten Zahlen auf 80 Getötete beziehungsweise 800 Schwerverletzte bis 2020 entsprechen relativen Abnahmen von rund 30 Prozent.
Die südaustralische Strategie 2020 wird unterstützt von Aktionsplänen und priorisierten Maßnahmen. Etwa dahingehend, dass die Straßenverkehrssysteme verstärkt fehlerverzeihend ausgelegt werden müssen und jeder Verkehrsteilnehmer sich seiner Verantwortung im Straßenverkehr noch mehr bewusst sein muss. Unter Berücksichtigung der Unfallstatistik wendet sich das südaustralische Verkehrssicherheitsprogramm insbesondere an Risikogruppen wie Aborigines, Senioren über 70 Jahre, junge Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, Radfahrer, Fußgänger, Motorradfahrer,Fahrer schwerer Güterkraftfahrzeuge und alkoholisierte Fahrer.
Insgesamt zeigen sich im Vergleich zu Europa und den USA in Down Under einerseits wesentlich kleinere Zahlen schwerer Verkehrsunfälle und ihrer Opfer. Andererseits sind die Schwerpunkte im Unfallgeschehen und die erkannten Risikogruppen teilweise doch sehr ähnlich. Damit macht es Sinn, sich weltweit über mögliche Maßnahmen und ihre Wirkungen auszutauschen, um von gemachten Erfahrungen zu lernen, einander zu beraten und die Erkenntnisse im eigenen Wirkungsbereich mit noch mehr Hintergrundwissen lokal umzusetzen.